Das Englmari-Suchen - Pfingsten in Sankt Englmar
Das Hochfest an Pfingsten
Englmari-Suchen
Das Englmari-Suchen ist ein ländlich-volkstümliches Spiel mit ernsthaft religiösem Hintergrund zur Erinnerung an die Einholung der sterblichen Hülle des Eremiten Engelmar, der um 1100 von seinem Gefährten ermordet und unter Reisig und Schnee verscharrt worden war.
Sein Leben und Wirken blieb unter den gläubigen Waldlern allezeit lebendig und gab dem Ort Sankt Englmar seinen Namen. Das Spiel mit seinem farbenprächtigen Reiterzug will mit Frömmigkeit und barocker Darstellungsfreude das Gedenken an den seligen Engelmar bewahren helfen.
Termin: alljährlich Pfingstmontag, ab 8.00 Uhr
Geschichte Engelmars
Der selige Engelmar stammte aus einer bäuerlichen Familie. Unter Bischof Gregorius, der aus Armenien geflohen war, wurde Engelmar in dessen Einsiedlerkolonie in Passau als Eremit ausgebildet. Nach dem Tod des Bischofs zur Zeit der großen Sonnenfinsternis des Jahres 1093 (24. September) und nachfolgender Pestzeit verließ Engelmar Passau und begab sich in die Einsamkeit. Er errichtete an der höchsten Stelle des Bayerweges, der von Schwarzach über die Berge nach Viechtach ins Regen-Tal führt, eine Klause, betete und arbeitete und gewann sich durch seine Frömmigkeit viele Freunde.
Sein Gefährte erschlug ihn in der Oktav nach Epiphanie aus Neid und bedeckte den Leichnam mit Schnee und Reisig. Ein reisender Weltpriester namens Ruodbertus fand am Pfingstfest des gleichen Jahres den Toten und ließ ihn bestatten. Über seiner Grabstelle wurde 1131 eine steinerne Kirche erbaut. Erst später wurde die Talschaft besiedelt und der Ort Sankt Englmar entstand.
Vor allem an Pfingsten kamen fromme Beter in die neuerbaute Kirche. Am Grab des Seligen fanden in der Folgezeit viele Kranke Heilung. Als Todesjahr wird allgemein das Jahr 1100 angegeben. Das Leben des Seligen und sein gewaltsames Ende blieben allzeit im Volke lebendig, und so wurde es auch in der Barockzeit in großen Tafelbildern mit erklärenden Versen dargestellt. Diese Legendentafeln sind heute noch der besondere Anziehungspunkt der Pfarrkirche Sankt Englmars.
Das "Englmarisuchen" wiederholt alljährlich in einem religiösen Schauspiel jene Episode, in der der Priester den Toten auffindet und zu Tal bringen lässt. Tausende erleben jedes Jahr den farbenprächtigen Zug durch das Dorf hinauf zum Kapellenberg, wo nach der Auffindung der Skulptur des seligen Engelmar der Pfarrer hoch über den Häusern des Ortes die Feldmesse hält. Wer dem Zug durch den Ort folgt oder von einem guten Aussichtspunkt aus das Geschehen beobachtet, wird sich fragen, wie lange dieser eigentümliche Brauch, der in Bayern wohl ohne Beispiel sein dürfte, schon besteht. Dieses gelebte Brauchgeschehen war es auch, das den Namen Sankt Englmar im süddeutschen Raum und auch darüber hinaus in ganz Deutschland bekannt machte. Und dies übrigens lange bevor sich der Ort als beliebtes Urlaubsziel einen guten Namen in der Tourismusbranche schaffen konnte.
Rathausstraße 6
94379 Sankt Englmar Web: www.urlaubsregion-sankt-englmar.de
E-Mail: tourist-info@sankt-englmar.de Telefon: +49 9965 840320
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