Das Englmari-Suchen - Pfingsten in Sankt Englmar

Das Englmari-Suchen - Pfingsten in Sankt Englmar

Das Hochfest an Pfingsten

Englmari-Suchen

Bräuche braucht’s: Traditionelles Englmarisuchen am Pfingstmontag

Der Pfingstmontag gilt als höchster Ortsfeiertag des Bergdorfes. Seit über 170 Jahren erzählt das Englmarisuchen in einem religiösen Schauspiel die Legende von Tod und Auffindung des Einsiedlers und späteren Ortspatrons, des seligen Engelmar. In einem farbenprächtigen historischen Umzug mit vielen Reitern zieht die Dorfgemeinschaft am Pfingstmontag hinauf zum Kapellenberg, wo symbolhaft eine Holzfigur des Seligen geborgen wird.

Nach einer Feldmesse wird die Skulptur des erschlagenen Einsiedlers auf einem Ochsenwagen in einer Prozession zur Pfarrkirche begleitet – Ein beeindruckendes Erlebnis für die Englmarer selbst, aber auch für viele Pilger aus nah und fern.

Eine hohe Auszeichnung wurde dem Englmarisuchen 2020 zuteil: Als einer von 13 Bräuchen wurde es in das bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Damit nicht genug: Der Brauch wurde außerdem für die Eintragung in das bundesweite Verzeichnis vorgeschlagen. Eine absolute kulturelle Besonderheit des Bergdorfes, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Also sei dabei beim Pfingstwochenende in Sankt Englmar!
Eingeläutet wird das Festwochenende am Freitag, 03. Juni um 20.00 Uhr mit dem traditionellen Englmari-Singen am Kapellenberg beim „Steinernen Engelmar“.
Am Pfingstmontag, 06. Juni fällt um 08.00 Uhr der Startschuss für das Englmarisuchen. Ausgangspunkt und Aufstellung des historischen Zuges ist am Kirchplatz in Sankt Englmar.

Hier finden Sie das Englmari-Suchen

 

Film zur Bewerbung: Aufnahme als Immatierielles Kulturerbe

Geschichte Engelmars

Der selige Engelmar stammte aus einer bäuerlichen Familie. Unter Bischof  Gregorius, der aus Armenien geflohen war, wurde Engelmar in dessen Einsiedlerkolonie in Passau als Eremit ausgebildet. Nach dem Tod des Bischofs zur Zeit der großen Sonnenfinsternis des Jahres 1093 (24. September) und nachfolgender Pestzeit verließ Engelmar Passau und begab sich in die Einsamkeit. Er  errichtete an der höchsten Stelle des Bayerweges, der von Schwarzach über die Berge nach Viechtach ins Regen-Tal führt, eine Klause, betete  und arbeitete und gewann sich durch seine Frömmigkeit viele Freunde.

Sein Gefährte erschlug ihn in der Oktav nach Epiphanie aus Neid und bedeckte den Leichnam mit Schnee und Reisig. Ein reisender Weltpriester namens Ruodbertus fand am Pfingstfest des gleichen Jahres den Toten und ließ ihn bestatten. Über seiner Grabstelle wurde 1131 eine steinerne Kirche erbaut. Erst später wurde die Talschaft besiedelt und der Ort Sankt Englmar entstand.

Vor allem an Pfingsten kamen fromme Beter in die neuerbaute Kirche. Am Grab des Seligen fanden in der Folgezeit viele Kranke Heilung. Als Todesjahr wird allgemein das Jahr 1100 angegeben. Das Leben des Seligen und sein gewaltsames Ende blieben allzeit im Volke lebendig, und so wurde es auch in der Barockzeit in großen Tafelbildern mit erklärenden Versen dargestellt. Diese Legendentafeln sind heute noch der besondere Anziehungspunkt der Pfarrkirche Sankt Englmars.

Das "Englmarisuchen" wiederholt alljährlich in einem religiösen Schauspiel jene Episode, in der der Priester den Toten auffindet und zu Tal bringen lässt. Tausende erleben jedes Jahr den farbenprächtigen Zug durch das Dorf hinauf zum Kapellenberg, wo nach der Auffindung der Skulptur des seligen Engelmar der Pfarrer hoch über den Häusern des Ortes die Feldmesse hält. Wer dem Zug durch den Ort folgt oder von einem guten Aussichtspunkt aus das Geschehen beobachtet, wird sich fragen, wie lange dieser eigentümliche Brauch, der in Bayern wohl ohne Beispiel sein dürfte, schon besteht. Dieses gelebte Brauchgeschehen war es auch, das den Namen Sankt Englmar im süddeutschen Raum und auch darüber hinaus in ganz Deutschland bekannt machte. Und dies übrigens lange  bevor sich der Ort als beliebtes Urlaubsziel einen guten Namen in der Tourismusbranche schaffen konnte.

Das Englmarisuchen hat sich um die Aufnahme zum Immateriellen Kulturerbe beworben = Film zur Bewerbung

Kontakt
Tourist-Information Sankt Englmar
Rathausstraße 6
94379 Sankt Englmar
Web: www.urlaubsregion-sankt-englmar.de
E-Mail: tourist-info@sankt-englmar.de
Telefon: +49 9965 840320
Fax: +49 9965 840330